Die traurige Chronologie der Ereignisse

9. November 2012
Ergänzend zu dem Schutz durch Zivilpolizisten und in Reaktion auf die sich jährende “Reichspogromnacht” versammeln sich in der Nacht spontan mehrere Anwohnergruppen und gehen vor dem Haus der betroffenen Familie in der Hufeisensiedlung demonstrativ die ganze Nacht hindurch spazieren. Das setzt ein Zeichen und sagt “So nicht – Wir achten aufeinander!”

10. Oktober 2012
Innensenator Henkel ordnet nach politischem Druck einen Polizeischutz für das Kinder- und Jugendzentrum an.

Wir finden : Jetzt reicht es!

9. Oktober 2012
In der Nacht werden mehrere Anschläge in Berlin von Rechtsextremen durchgeführt. Unter anderem wird der Zaun des Anton Schmaus Haus mit Hetzparolen wie “Ihr interessiert uns brennend” Hakenkreuzen und vielem mehr beschmiert. An der Bibliothek Britz Süd hinterlassen sie SS Zeichen, der Gehweg in der Gutschmidtstr wird mit neonazistischen Parolen besprüht. Auch eine Familie in der Hufeisensiedlung wird wieder angegriffen. Scheiben ihres Hauses werden eingeschmissen. In der Dörchläuchtigstraße wird der Gedenkstein für Erich Mühsam mit NS-Symbolen beschmiert. Fast alle Vorfälle werden mit der selben Sprühfarbe durchgeführt wie auch bei dem Asylbewerberheim in Waßmannsdorf. Hier wurde “Rostock ist überall” aufgesprüht.

15. September 2012
Nach einem Kiezspaziergang mit vielen Bürgerinnen und Bürgern wo Naziaufkleber in der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung beseitigt wurden erhält eine Teilnehmerin einen Drohanruf: “Hier spricht der Faschistische Wiederstand, so etwas wie Dich hätten wir früher vergast. Wir sind überall. Nicht nur in Britz!” Weitere werden folgen.

13. September 2012
Neonazis bedrohen AnwohnerInnen der Hufeisensiedlung, die von den Neonazis verteilte NPD- Wahlwerbung nicht annehmen wollen.

23. August 2012
Ein Schüler der Fritz Karsen Schule und Gruppenleiter der Falken Neukölln wird in der Fritz Reuter Allee von Nazis zusammengeschlagen und erleidet Verletzungen. Ihm wird gedroht.

17/18. Juli 2012
Am U-Bhf Parchimer Allee wird ein Imbiss mit rassistischen, neonazistischen Parolen und NS-Symbolen besprüht. Entlang der Parchimer Str. Richtung Buschkrugallee werden NPD-Plakate mit rassistischem Inhalt geklebt. Erneut wird das Haus einer Familie in der Hufeisensiedlung Anschlagsziel.

3./4. Juni 2012
Am Haus einer Familie aus der Hufeisensiedlung wird ein Briefkasten mit Pyrotechnik gesprengt.

10. Januar 2012
Ein Vater geht mit seinen zwei Kindern durch die Hufeisensiedlung und entfernt auf dem Weg zur U- Bahn NPD Aufkleber. Er wird von zwei jungen Rechtsextremisten verfolgt. Er flüchtet sich in ein Restaurant.

19. November 2011
In einem Haus in der Hufeisensiedlung, werden mehrere Fenster mit großen Steinen eingeworfen. Im Haus schlafen zum Tatzeitpunkt zwei Kinder. Die Tat steht im Zusammenhang mit einer Bedrohung durch Neonazis im September (siehe Eintrag 13.09.11) da die BewohnerInnen die Annahme von NPD-Wahlwerbung verweigert hatten.

9. November 2011
An dem Jahrestag der “Reichspogromnacht” (einem von Rechtsaktivisten für Anschläge geschätzten symbolischen Datums) , erfolgte der zweite Brandanschlag. Nur kurz vor der geplanten Wiedereröffnung. Der Schaden ist erneut erheblich und macht die Nutzung für längere Zeit unmöglich.

27. September 2011
Rechtsextremisten setzen das Anton Schmaus Haus (ASH) Kinder- und Jugendzentrum der SJD-Die Falken Neukölln in Brand, in dem nur einen Tag zuvor eine Kindergruppe übernachtete. Es entstand ein Sachschaden von über 200.000 Euro.